[Open-transport] Open Data Konferenz: Workshop zu Transport Data
Trachsel Christian SBB CFF FFS
christian.trachsel at sbb.ch
Thu Jul 16 15:41:38 UTC 2015
Am 1. Juli 2015 hat in Bern die Open Data Konferenz sattgefunden. Anbei eine Zusammenfassung des Workshop zum Thema Transport.
Zusammenfassung Transport Open Data Workshop an der Opendata-Konferenz vom 1. Juli 2015
Moderation: Christian Trachsel, SBB -Verantwortlicher für Opendata
Teilnehmerkreis: rund 20 freiwillige TeilnehmerInnen aus unterschiedlichsten Branchen
Workshop-Agenda:
1. Präsentation zum Stand des Fachkonzepts der Open Data Plattform Kundeninformation ÖV
2. Erfahrungsbericht von Time4Coffe-Entwicklern (Christian Stocker, Francois Terrier)
3. Diskussion zur Thematik "Transport Open Data ist mehr als nur öV"
4. Diskussion mit der Fragestellung: "Was braucht der Kunde?"
Christian Trachsel präsentierte den aktuellen Stand des Fachkonzepts zur Open Data Plattform ÖV Schweiz. Auftraggeber ist das Bundesamt für Verkehr. Per Ende 2016 sollen Daten der Kundeninformation für alle als Open Data, respektive Open Service zur Verfügung gestellt werden. Diese Plattform soll neben den bereits als Open Data verfügbaren Sollfahrplan der Schweiz auch Stammdaten zu Dienststellen und Transportunternehmungen, sowie Prognoseinformationen umfassen. Somit wird es für jedermann möglich sein, auf Basis der bereitgestellten Daten, eine eigene Applikation/Apps (z.B. zur Information der Reisenden) zu erstellen.
Anschliessend stellte Christian Trachsel den Zwischenstand einer laufenden Umfrage an die Open Data - / ÖV Community vor und forderte die Teilnehmenden auf, sich auch noch an der Umfrage zu beteiligen. Zum Zeitpunkt der Konferenz haben 46 Leute an der Umfrage teilgenommen. Folgende Trends lassen sich aus den Umfrageergebnissen ableiten:
1. Verwendung von standardisierten Formaten (CSV, GTFS, Linked Data)
2. Reduktion der Komplexität für die Verwendung (Konsolidierung von der Daten schon durch die Transportunternehmen)
3. Feedback zu den Daten und den Service müssen möglich sein.
Die Antworten sind unter folgendem Link verfügbar: https://de.surveymonkey.com/results/SM-3W2VWHXD
Die Entwickler von Time4Coffee haben ihre iPhone-App vorgestellt. Die Anwendung zeigt die Prognosezeiten der Nahverkehrsbetriebe in Zürich und neu auch diejenigen von Genf an. Eine der grössten Herausforderungen für die App-Entwickler stellen die heterogenen / teilweise nicht standardisierten Datenstrukturen der unterschiedlichen Transportunternehmen dar. So verwenden beispielsweise die Genfer Verkehrsbetreibe (Transports publics Genève, TPG) nicht dieselben IDs / Schlüssel zur eindeutigen Bezeichnung von Haltestellen, wie im Sollfahrplan. Dies ist insofern unpraktisch, dass dadurch hohe Aufwände zur Konsolidierung von Fahrplandaten für die Entwickler anfallen. An diesem Beispiel wird ersichtlich, dass die Standardisierung von Datenstrukturen im ÖV Schweiz eine wichtige Voraussetzung für den unternehmensübergreifenden Datenaustausch und auch für eine Open Data Plattform darstellt. Liegen die Daten nicht einheitlich vor, müssen die Entwickler von Time4Coffee nicht zu unterschätzende Aufwände einplanen, um schweizweit Prognosedaten von rund 400 Transportunternehmen zu konsolidieren.
Der Moderator wollte von der Community wissen, in welcher Art und Weise die Daten zur Verfügung gestellt werden sollen. Der wichtigste Punkt war auch hier, dass sie konsistent für die gesamte Schweiz sind. Dass also die Daten der verschiedenen Datenquellen entweder durch das Transportunternehmen oder die Open Data Plattform öV konsolidiert werden.
Bei der Frage, ob die Open Data Plattform eine Verbindungssuche (Reise von Bern nach St. Moritz) anbieten soll oder nicht, gab es unterschiedliche Voten. Entwickler, welche die Fahrplanauskunft als Ergänzung zu einer weiteren Funktionalität verwenden, möchten sich nicht in die Tiefen der Fahrplanmodellierung einarbeiten müssen, sondern einfach einen Dienst (Service) verwenden. Ebenso solche, die eine neue Idee für die Darstellung im Frontend bereitstellen wollen (z.B. Time4Coffee). Daneben gibt es aber auch Unternehmen (Softwarehersteller), welche auf Basis der Rohdaten mit einer sehr spezifischen Verbindungslogik einen Mehrwert für den Kunden schaffen wollen.
Damit die Open Data Plattform ÖV im nächsten Winter den erhofften Mehrwert bringen kann, braucht sie noch weitere Daten. Aktuell ist von den Nahverkehrsbetrieben ausschliesslich Bernmobil in einem Pilot-Projekt mit der SBB dran die Prognosedaten aller Linien einzuliefern. Von vielen anderen Nahverkehrsbetrieben sind Prognosedaten ausschliesslich an den Umsteigepunkten vorhanden.
Christian Trachsel hat in Aussicht gestellt, dass die Website http://make.opendata.c/wiki/project:open_daten_plattform_oev_schweiz regelmässig nachgeführt wird.
Es wurde kein weiteres Treffen mit der Community abgemacht.
Christian Trachsel
Open Data Verantwortlicher SBB
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