[science-at] Open Science Fragen an die Parteien

Joachim Losehand joachim at losehand.at
Thu Aug 1 16:08:32 UTC 2013


 Am Donnerstag, den 01.08.2013, 17:42 +0200 schrieb Nora Schmidt 
 <nora.schmidt at univie.ac.at>:

> Soweit ich Peter verstanden habe, ging es ihm schon um die Betonung
> des Unterschieds von Open Access und Open Science, den man u.a. in 
> der
> Forderung sehen kann, dass Forschungsergebnisse nachvollziehbar sein
> müssen. U.a. in den Geisteswissenschaften, auf die du hier
> wahrscheinlich anspielst, sind die Quellen häufig bereits wenigstens
> in Bibliotheken zugänglich. Das Problem fängt da an, wo man dem
> Forschenden vertrauen muss, dass bei der den Ergebnissen
> zugrundeliegenden Datenerhebung o.ä. keine Fehler unterlaufen sind --
> prüfen kann man es nicht! Soweit persönlichkeitsrechtlich möglich
> (Sozialwissenschaften!), sollte also der gesamte Forschungsprozess
> transparent und die Ergebnisse mit vertretbarem Aufwand 
> reproduzierbar
> werden. Ich finde schon, dass ein solcher Anspruch eine besondere
> Qualität darstellt, die gefördert gehört. Eines Tages kann man dann
> hoffentlich so weit gehen, dass öffentlich geförderte Forschung 
> diesem
> Anspruch zu genügen hat.

 Wo Forschung auf emprischen Grundlagen beruht, wie Meßergebnissen, 
 Artefakten aller Art usw. ist das ohne Zweifel richtig. Ich habe mich 
 nur an der Allgemeinheit der Formulierung "Qualitätsmerkmal von primär 
 öffentlich geförderter Forschung" gestört, zumal ich, wie richtig 
 geraten, zur Fraktion der Nutzlos-Wissenschaften (früher: 
 Orchideen-Disziplinen) gehöre. :)
 
>> Ich bin Mitglied im Aktionsbündnis und war damals im 
>> Lenkungsausschuß, als die Wahlprüfsteine formuliert wurden.
>
> Und würdest du sagen, wissenschaftspolitische Wahlprüfsteine, die im
> Namen der OKFN formuliert wurden, könnten hier lohnen? Wäre überhaupt
> noch genug Zeit für die Umsetzung? Wie ist das standing der OKFN im
> österreichischen Wissenschaftsbetrieb einzuschätzen?

 Wenn man gute Allianzen mit z.B. ÖAW, Hochschulkonferenz, ÖH, ggf. 
 Bilduungsträgern usw. in einem losen "Aktionsbündnis" für die 
 Wahlprüfsteine schmiedet, ist das sicherlich lohnend. Müßte halt weiter 
 gefaßt werden im Sinne von "freier Zugang zu Bildung & Wissenschaft" o. 
 ä.

 Auch ohne Allianzen ist jedoch die Zeit ziemlich knapp, Der Versand an 
 die Parteien ging damals in D zu Beginn der Sommerferien so gegen Ende 
 Juli 2009 raus und das Endergebnis war im September da. Und beim 
 Spezialfall "Wissenschaft, Bildung und Unterricht" kann man die 
 Ergebisse nicht einfach auf die HP stellen, da muß man gezielt Gruppen 
 und Institutionen ansprechen und das dort verbreiten, denke ich. Da hat 
 das Aktionsbündnis allein durch seine Mitglieder schon eine breite 
 Basis, die ich jetzt nicht bei der OKFN sehe.

 NB: Das ist natürlich keine Netzpolitik im engeren Sinn, aber 
 "Netzpolitik" ist m.E. sowieso inzwischen ein zu enger Begriff für das, 
 was durch digitalen Forschritt und Vernetzung vorhanden ist und sich 
 entwickelt. Im Grunde geht es i.w.S. um eine Art "Digtale Agenda", um 
 Politik in der digitalen vernetzten Informationsgesellschaft.

 Grüße, Joachim.




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