[science-at] Studie zu Gold-OA publiziert

Nora Schmidt nora.schmidt at univie.ac.at
Wed Feb 26 14:53:59 UTC 2014


Liebe Listenmitglieder,

2012 beauftragte das Rektorat der Universität Wien ihr Open Access 
Office mit einer Studie zum Goldenen Weg des Open Access, die nun 
erschienen ist. Weiterverbreitung erwünscht!

Schmidt, Nora (2014): Der Goldene Weg des Open Access zum funktionalen 
Publikationswesen. Handlungsoptionen für die Universität Wien, 
<http://phaidra.univie.ac.at/o:337723>.

Abstract:
Das Publikationswesen ist dysfunktional. Es besteht Handlungsbedarf für 
eine Neugestaltung, um eine möglichst effiziente 
Wissenschaftskommunikation zu ermöglichen. Der Goldene Weg des Open 
Access bietet die Chance, das Publikationswesen grundlegend zu erneuern 
und die Nachteile traditioneller Modelle weitgehend aufzuheben. Die 
Analyse der unterschiedlichen Geschäftsmodelle zeigt die faktische 
Stärke des Author-Pay-Modells auf, das sich auch im Hinblick auf 
innovative Publikationsformate und Markteintrittschancen zu einem 
Erfolgsmodell entwickelt. Für die Unterstützung des Author-Pay-Modells 
scheint der Betrieb eines zentral administrierten Publikationsfonds 
alternativlos. Ergänzend dazu können institutionelle Mitgliedschaften zu 
Kosteneinsparungen und Verwaltungsvereinfachungen führen. Konzeptionell 
sehr vielversprechend, aber faktisch kaum durchgesetzt ist das 
Overlay-Modell. Eine Unterstützung dieses Modells ist durch ein 
Bekanntmachen der bestehenden Projekte in den Fach-Communities und durch 
das Zurverfügungstellen der erforderlichen Infrastrukturen möglich. Für 
Monographien und andere Publikationsformate der Geistes- und 
Sozialwissenschaften gibt es unterstützenswerte Ansätze zur konsortialen 
Finanzierung. Weniger positiv kann das Hybrid-Modell bewertet werden, da 
es zur Bearbeitung der Dysfunktionalität des Publikationswesens kaum 
beitragen kann. Als Ergänzung zu den Angeboten der etablierten Verlage 
sollten Universitäten prüfen, inwieweit ihre meist bereits in Ansätzen 
vorhandenen Publikationsservices bis hin zu verlegerischen Services 
ausgebaut werden sollten. Eine international ungleichzeitige Adaption 
und damit hohe Übergangskosten können vermieden werden, wenn 
Institutionen gemeinsam die Open-Access-Welt vorbereiten und dazu 
bereits bestehende Gremien aktivieren.


Kommentare aller Art sind sehr willkommen!
Eine gute Lektüre wünscht
Nora Schmidt




More information about the science-at mailing list