[Od-nrw] Lizenz des Codes von offeneskoeln.de

Marian Steinbach marian at sendung.de
Fri Feb 3 10:18:56 UTC 2012


Hallo Jan!

Danke für die Information. Ich muss sagen, dass ich die Bedingungen,
wie sie die AGPL stellt, auch als Hürde empfinde. Ich selbst würde
ihnen ja aktuell auch nicht gerecht werden. Denn der Code von
offeneskoeln.de ist noch nicht Open Source.

Wenn man eine Lizenz mit einem solchen Weitergabe-Zwang verwendet,
habe ich die Befürchtung, dass man damit auch den einen oder anderen
sonst willigen Nutzer und potentiellen Helfer abschreckt.

Mir wäre es lieber, wir würden das Zurückfließenlassen von
Innovationen dem freien Willen der Menschen überlassen, die sich mit
dem Code beschäftigen wollen.

So wäre es mir selbst auch am liebsten, wenn ich die Webapp eines
anderen von github auschecke, ein wenig daran fummele und sie dann
veröffentliche.

Eine ganz andere Sache, die ich übrigens sehe, ist die Bitte um
Attribution. Namensnennung des Quell-Projekts könnte dabei helfen,
PageRank und Mitstreiter zu gewinnen. Das wäre z.B. bei Creative
Commons "BY" der Fall, wobei ich nicht weiß, inwieweit die sich auf
Webapplikationen anwenden lässt.

Grüße vom

Marian


Am 3. Februar 2012 10:53 schrieb Jan Ehrhardt <jan.ehrhardt at googlemail.com>:
> Hallo Marian,
>
> die GPL bringt ein starkes Copyleft (Änderungen müssen auch frei sein) mit,
> d. h. jeder der den Code benutzt (und sei es auch nur als Bibliothek), darf
> seinen Code nur weitergeben, wenn er ihn auch unter die GPL stellt.
> offeneskoeln.de ist eine Webanwendung, was bzgl. der GPL bedeutet, dass
> jemand der den Code zum Betrieb seines eigenen Projekts *benutzt*, ihn eben
> nicht weitergibt, weshalb er ihn nicht unter die GPL stellen muss.
>
> Genau da setzt die AGPL an, indem sie das Copyleft auf die Bereitstellung
> der Software über ein Netzwerk ausweitet. Für offeneskoeln.de würde das
> bedeuten, dass andere Projekte, die den Code verwenden wollen, ihren eigenen
> Code auch unter die AGPL stellen und damit effektiv im Internet
> veröffentlichen müssen. So wird sichergestellt, dass auch offeneskoeln.de
> wiederum Innovationen und Ideen anderer Projekte kopieren und nutzen kann.
>
> Baut eine Community von vornherein auf der AGPL auf, wird letzten Endes der
> Rückfluss allen Codes in die Community erzwungen. Microsoft bezeichnet
> diesen Effekt gerne als viral ;-)
>
> Public Domain hat meiner Meinung den Nachteil, dass ein kommerzieller
> Anbieter die Software nehmen kann, ein proprietäres Produkt mit coolen
> Features darauf aufbauen kann, aber nicht gezwungen ist der Community etwas
> zurückzugeben. Das zeigt sich sehr schön an Unix und Linux. Unix steht unter
> einer sehr liberalen Lizenz (fast Publicdomain), sodass Apple eine schicke
> Oberfläche und ein extrem abgeschottetes System oben draufbauen konnte.
> Linux steht unter der GPL und das führt dazu, dass auch eine grafische
> Oberfläche für Linux unter GPL stehen muss.
>
> Viele Grüße
> Jan Ehrhardt




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