[OKFN-CH] Offener Brief von André Golliez zur Smartphone App "Sauberes Zürich"

Sieber Marco (SSZ) Marco.Sieber at zuerich.ch
Wed Dec 3 08:02:16 UTC 2014


Hallo zusammen

Ich denke André hat in seinem ausgezeichneten Offenen Brief<http://opendata.ch/pressearchiv/offener-brief-zur-smartphone-app-sauberes-zuerich/> klar und deutlich beschrieben, warum die «Sauberes Zürich<https://www.stadt-zuerich.ch/ted/de/index/entsorgung_recycling/sauberes_zuerich/app.html>»-App seitens Opendata-Community kritisiert werden muss. Wir und zahlreiche weitere Verwaltungsangestellte sehen das auch so.

Rupert, es ist ja leider bei uns noch nicht so, dass gleich hunderte von Entwicklern angefragt werden müssten (siehe Anwendungen<https://www.stadt-zuerich.ch/portal/de/index/ogd/anwendungen.html> bei Open Data Zürich). Die Entsorgungs-App<https://www.stadt-zuerich.ch/portal/de/index/ogd/anwendungen/mobileapp/entsorgung-zuerich-app.html> war bei uns die erste Anwendung, die auf OGD basierte und wir präsentieren sie auch heute noch sehr gerne als Vorzeigebeispiel. Siehe dazu unsere letzte Präsentation «Open Data der Stadt Zürich – Was bringt’s<http://de.slideshare.net/Opendatazurich/open-data-der-stadt-zrich-was-bringt-es>?», welche wir ironischerweise am Tag der Veröffentlichung von «Sauberes Zürich» gehalten haben… Dort ist auch ersichtlich, wo wir einen grossen Mehrwehrt von OGD für eine Stadtverwaltung sehen, nämlich darin, dass nicht jede Dienstabteilung eigene Apps, Anwendungen oder Analysen entwickeln muss, sondern damit beginnen könnte einfach mal die dazu notwendigen Daten frei verfügbar zu machen.

Dieser Vorfall zeigt uns, dass es in unserer Stadtverwaltung - trotz hohem Engagement für Open Data seit 2.5 Jahren – noch Schwachstellen gibt, die es zu beheben gibt. Ich denke, dass dies nicht nur für uns gilt, sondern auch für weitere Verwaltungen, die mit OGD zu tun haben.

Eine Schwachstelle ist sicherlich die noch zu geringe Verbindlichkeit für OGD in der Stadt Zürich. Natürlich gibt es diesbezüglich einen Stadtratsbeschluss<https://www.stadt-zuerich.ch/portal/de/index/politik_u_recht/stadtrat/geschaefte-des-stadtrates/stadtratsbeschluesse/2012/Jun/StZH_StRB_2012_0760.html>, in dem Departemente aufgefordert sind, aktiv Ideen im Sinne von OGD zu suchen. Einige Departemente machen das auch vorbildlich, wie z.B. Geomatik und Vermessung der Stadt Zürich, das Tiefbauamt oder Grün Stadt Zürich. Bei anderen ist es jedoch Realität, dass wir von uns aus aktiv auf sie zugehen müssen und für OGD zu motivieren versuchen. Es ist jedoch niemand verpflichtet, sich daran zu halten. In dieses Bereich gehört auch die noch zu wenig starke Verankerung von OGD, zur Zeit fehlt es noch an einem Koordinationsgremium, welches sich ämterübergreifend diesem Thema widmet.

Uns waren diese Schwachstellen bereits vor diesem Vorfall bekannt und es gab bereits zuvor Aktivitäten, die dem entgegenwirken sollten. So ist bereits alles vorbereitet um ein hochdotiertes städtisches Koordinationsgremium namens «Statistikstrategie und offene Verwaltungsdaten» ins Leben zu rufen. Ebenso wurde das Postulat «Opendata by default<http://www.gemeinderat-zuerich.ch/geschaefte/detailansicht-geschaeft?ID=16a44afa-000d-474d-ab8d-b82f387df9ed>» von Samuel Dubno und Marc Bourgeois vom Gemeinderat angenommen und an den Stadtrat überwiesen. Dadurch würde die Verbindlichkeit zur Veröffentlichung von offenen Verwaltungsdaten bei uns um einiges erhöht.

Wir hoffen auch, wie Stefan schreibt, dass dieser Vorfall den bereits aufgegleisten Massnahmen den notwendigen «Buzz» gibt.

Ich denke aber auch, dass alle in der Schweiz mit OGD beteiligten Stellen davon lernen können. Besonders das Projekt seitens Bund könnte daraus die Lehre ziehen, dass es eine gewisse Verbindlichkeit bei den Ämtern geben sollte, welche nicht zu stark aber sicherlich auch nicht zu schwach sein darf.

Wir sind gespannt wie es weiter geht und danke für Euer Interesse.

Freundliche Grüsse
Marco Sieber
Projektleiter @OpenDataZurich

Direktwahl +41 44 412 08 31
marco.sieber at zuerich.ch<mailto:marco.sieber at zuerich.ch>

Von: okfn-ch [mailto:okfn-ch-bounces at lists.okfn.org] Im Auftrag von Stefan Oderbolz
Gesendet: Dienstag, 2. Dezember 2014 22:54
An: rupert THURNER
Cc: okfn-ch at lists.okfn.org
Betreff: Re: [OKFN-CH] Offener Brief von André Golliez zur Smartphone App "Sauberes Zürich"


Es ist ja okay wenn sie selbst eine App machen, aber es ist schon lustig, galt bis anhin die Entsorgungs-App als Paradebeispiel, was passieren kann, wenn die Verwaltung ihre Daten öffnet. Und ausgerechnet dort wurde nun Geld investiert für eine Eigenentwicklung.

Ich hoffe der aktuelle Fall kreiert genügend "Buzz", dass zukünftig zumindest verwaltungs-intern bekannt wird, dass man sich mal in der Open Data/Open Source Ecke umschauen sollte.

Da da Stadt Zürich mit der SSZ eine Stelle hat, die sich um Open Data kümmert, muss sich auch nicht jede Abteilung mit hunderten von App-Entwicklern "rumschlagen". Das scheint aber bis dato noch nicht allen bekannt zu sein ;)
On 2 Dec 2014 18:10, "rupert THURNER" <rupert.thurner at gmail.com<mailto:rupert.thurner at gmail.com>> wrote:

Muriel,  man kann das durchaus differenziert sehen. Eine gratis app ist noch lange nicht open source. Man weiss nicht was drin (ver)steckt ist. Die Entwickler einer gratis app wollen üblicherweise Geld verdienen. Das ist fair enough so.

Wenn eine öffentliche stelle nun Software beschafft oder baut gibt es regeln. Dass man nicht hunderte gratis app Entwickler kontaktiert um das möglichst billig zu erstellen ist glaub ich nicht vorgesehen. Dh Andre möchte damit sagen diese Regeln sind nicht gut (genug)?

Rupert

> On Dec 2, 2014 5:37 PM, "Muriel Staub" <muriel.staub at opendata.ch<mailto:muriel.staub at opendata.ch>> wrote:
>>
>> Liebe alle,
>>
>> Nachdem "Entsorgung & Recycling Stadt Zürich ERZ" die Smartphone-App "Sauberes Zürich" angekündigt hat, veröffentlichte der Präsident von Opendata.ch, André Golliez, einen offfenen Brief.
>>
>> Golliez begrüsst die Einführung des elektronischen Kommunikaitonsmittels grundsätzlich, empfindet es jedoch als Affront und Geringschätzung zivilgesellschaftlichen Engagements, dass ERZ sich nicht frühzeitig mit den ehrenamtlichen Entwicklern der "Entsorgung Zürich App" in Verbindung gesetzt hat. Diese gratis App gilt als Vorzeigebeispiel, “wie dank Open Government Data kreatives zivilgessellschaftliches Potential freigesetzt werden kann.” Schliesslich hätten dadurch erhebliche IT-Kosten eingespart und die unnötige Ausgabe von Steuergeldern verhindert werden können.
>>
>> Lesen Sie den persönlichen Brief von André Golliez auf Opendata.ch: http://opendata.ch/pressearchiv/offener-brief-zur-smartphone-app-sauberes-zuerich/
>>
>> Beste Grüsse,
>> Muriel Staub
>>
>> p.s. diese eMail sollte bereits früher an diese Mailingliste kommuniziert werden. Leider blieb die Mail in meinem Posteingang. Bitte entschuldigt den späten Versand.
>>
>>
>> Muriel Staub
>> Opendata.ch
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>> muriel.staub at opendata.ch<mailto:muriel.staub at opendata.ch>
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