[Transparenzgesetz-berlin] Fw: a) Eigener Gesetzentwurf für eien Berliner Transparenzgesetz ? b) Sitzung des Innnenausschusses des Bundestages: Öffentliche Anhörung zur Evaluierung des Informationsfreiheitsgesetzes des Bundes am 24.9.2012
Dieter Hüsgen
dieter.huesgen at t-online.de
Mi Sep 12 22:08:22 UTC 2012
Liebe Transparenzgesetz-Freunde,
ich möchte nochmals auf meine, auf dem 1. Vernetzungstreffen am 5.9.2012
geäußerte Auffassung zum weiteren Vorgehen der Initiative "Transparenzgesetz
Berlin" zu sprechen kommen:
Siehe zunächst zur Geschichte des Hamburgischen Transparenzgesetzes unter
http://de.hamburgertransparenzgesetz.wikia.com/wiki/Transparenzgesetz_selber_machen.
Wir haben in Berlin eine andere Situation als in Hamburg. In Hamburg war das
dortige IFG erst im Jahr 2009 erheblich verbessert worden, das Interesse in
der Hamburger Politik - wohl aller Parteien - an einem neuen Hamburgischen
Informationsfreiheitsgesetz war im Jahre 2011 - zumindest zunächst - gering.
Unmut in der Bevölkerung wegen lokaler Probleme, nach den Meinungsumfragen
offensichtliche Sympathie vieler, das Volksbegehren zu unterstützen, hat
dann plötzlich die Fraktionen in der Bürgerschaft bewogen, den Faden
aufzunehmen und wesentliche Teile des von den Nichtregierungsorganisationen
Mehr Demokratie, Transparency Deutschland , ChaosComputerClub (CCC), den
Piraten u.a. vorgelegten Gesetzentwurfes für ein Hamburgisches
Transparenzgesetz zu übernehmen. Es tritt jetzt am 6.10.2012 in Kraft.
In Berlin haben wir zwar auch erhebliche lokale Probleme, zur Verbesserung
der Informationsfreiheit liegen aber jetzt schon zwei - erst einmal
akzeptable, sicherlich verbesserungsbedürftige - Gesetzentwürfe vor, von den
Grünen und den Piraten. Ich plädiere daher dafür, dass unsere Initiative
erst einmal diese Bewegung der Grünen und der Piraten nutzt, um sie dazu zu
bringen, sich auf einen gemeinsamen Entwurf zu einigen, sowie die Linken und
Teile der Berliner SPD (dies dürfte die härteste Nuss sein) zum Mitmachen zu
animieren, sodass sich die Mehrheit der Mitglieder des Abghs. - vielleicht
sogar zusammen mit der Zivilgesellschaft, also unserer Initiative - zu einem
einvernehmlichen Gesetzentwurf durchringt.
In Anbetracht einer Fünf-Parteien-Landschaft im Abghs. wäre es im Ergebnis
fatal, wenn einzelne Fraktionen und auch noch wir einen eigenen Entwurf
erarbeiten und der Öffentlichkeit vorlegen. Die Gefahr des Scheiterns des
Projektes Berliner Transparenzgesetz wäre dann wahrscheinlich. Und wir wären
angesichts des erheblichen Aufwandes, einen eigenen Gesetzentwurf zustande
zu bringen, ohne juristische Hilfe geht es dabei nicht, nur frustriert.
in Anbetracht bereits vorliegender Gesetzentwürfe ist der Erfolg eines
Volksbegehrens in Berlin sowie des daran anschließenden Volksentscheides
m.E. nicht sehr aussichtsreich. Ohnehin laufen in Berlin zur Zeit bereits 5
Volksbegehren, die wahrscheinlich scheitern werden, leider auch das
Volksbegehren zum Nachtflugverbot. Würden die Berliner Bürgerinnen und
Bürger für unser Gesetz tatsächlich votieren ? Würden wir überhaupt eine
Kampagne für ein Volksbegehren Transparenzgesetz stemmen können, wir müssen
mehr als 173.000 gültige Unterschriften = 7 % der zum Abgeordnetenhaus
Wahlberechtigten selbst sammeln ? In Berlin in dem sich daran anschließenden
Volksentscheid ist dann noch eine 25 % - Grenze ( = knapp 620.000
Wahlberechtigte) zu überwinden. Das ist - und dies müssen wir einfach
sehen - in Berlin eine leider sehr hohe Hürden. Der mit rd. 652.000
Ja-Stimmen erfolgreiche Volksentscheid zur Offenlegung der Berliner
Wasserverträge war in Anbetracht dieser Situation ein ausgesprochener
Glücksfall.
Siehe zu den bisher in Berlin durchgeführten Volksbegehren und
Volksentscheiden unter
http://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/verwaltung/wahlamt/volksbegehren.html
.
Siehe zum Volksentscheids-Ranking 2010 von Mehr Demokratie unter
http://www.mehr-demokratie.de/fileadmin/md/pdf/bund/berichte/2010-ranking-mehr-demokratie.pdf
.
Zum Schluss noch ein Hinweis auf die Sitzung des Innenausschusses des
Bundestages zur Evaluation des Informationsfreiheitsgesetzes des Bundes,
siehe unter
http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a04/tagesordnungen/TO_080__Sitzung_am_24__September_2012_-_Oeffentliche_Anhoerung.pdf
. Dort kommen Fachleute aller Couleur zu Wort, auch Skeptiker, u.U. sogar
Gegner der Informationsfreiheit. Ich gehe davon aus, dass die Anhörung uns
Einblicke in eine Reihe von Fragen im Zusammenhang mit der Durchsetzung
einer weitgehenden Transparenz/Informationsfreiheit verschaffen wird.
Anmeldung ist zweckmäßig. Nicht schlecht ist dabei auch, wenn auf den
Zuschauerbänken für alle sichtbar die Befürworter von mehr Transparenz und
Informationsfreiheit sitzen, Rederecht haben wir aber nicht.
Der Evaluationsbericht ist zu finden unter
http://www.dgif.de/fileadmin/user_upload/2012/pdf/17_4_522_B_Evaluation_IFG_Bund.pdf
, Zusammenfassung siehe unter
http://www.dgif.de/fileadmin/user_upload/2012/pdf/17_4_522_A_Evaluation_IFG_Bund_Zusammenfassung.pdf
.
Viele Grüße an Sie alle
Dieter Hüsgen
für Transparency International Deutschland
- AG Informationsfreiheit –
E-Mail: dieter.huesgen at t-online.de
Telefon: +49-30-8 11 73 63
oder +49-1 77-8 11 73 63
Fax: +49-30-81 29 73 65
-----Ursprüngliche Nachricht-----
From: Dieter Hüsgen
Sent: Saturday, September 08, 2012 12:39 AM
To: transparenzgesetz-berlin at lists.okfn.org
Subject: Re: [Transparenzgesetz-berlin] Mögliche Bündnispartner
Liebe Transparenzgesetz-Freunde,
zwei weitere Bündnispartner wären u.E. die deutsche Gesellschaft für
Informationsfreiheit, siehe unter http://www.dgif.de/index.php?id=53, und
Lobby Control, siehe unter
http://www.lobbycontrol.de/blog/download/Satzung-LobbyControl_19Sept2009.pdf,
in Berlin siehe unter
http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2012/02/berliner-buro-eingeweiht/
.
Bei der Humanistische Union Dr. Christoph Bruch ansprechen, siehe unter
http://www.humanistische-union.de/themen/informationsfreiheit/.
Viele Grüße
Dieter Hüsgen
TI-D - AG Informationsfreiheit –
E-Mail: dieter.huesgen at t-online.de
Telefon: +49-30-8 11 73 63
oder +49-1 77-8 11 73 63
Fax: +49-30-81 29 73 65
-----Ursprüngliche Nachricht-----
From: fukami
Sent: Friday, September 07, 2012 2:08 PM
To: transparenzgesetz-berlin at lists.okfn.org
Subject: [Transparenzgesetz-berlin] Mögliche Bündnispartner
Hi,
ich habe mal angefangen, eine Liste weiterer möglicher Bündnispartner unter
http://lopad.org/transparenzgesetz-berlin zu sammeln.
Ausser denen, die bei dem ersten Treffen dabei waren, fallen mir folgende
ein:
Netzerk Recherche e.V. (nr), Bundesverband der Verbraucherzentralen und
Verbraucherverbände -
Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv), ver.di (da habe ich vor allem
Annette Mühlberg im Sinn), die Humanistische Union und den Republikanischen
Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV, wobei ich bei denen nicht weiss, ob das
für die wirklich ein Thema ist).
Wem noch Gruppen einfallen, die man ansprechen kann, schreibt das bitte ins
Pad oder schickt mir das per Mail. Ich kümmere mich darum, dass die alle
angeschrieben und eingeladen werden.
Cheers,
fukami
_______________________________________________
Transparenzgesetz-berlin mailing list
Transparenzgesetz-berlin at lists.okfn.org
http://lists.okfn.org/mailman/listinfo/transparenzgesetz-berlin
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